Fall 1:
Neue Mitarbeiterin verdrängt langjährigen Kollegen
In einem Unternehmen wird eine langjährige ungelernte Aushilfskraft, „die gute Seele des Betriebes“, übergangsweise mit Aufgaben einer höheren Qualifikationsstufe beauftragt. Arnold B. (45) arbeitet sich hochmotiviert ein und löst die neue Aufgabe als rechte Hand des zweiten Chefs sehr zu dessen Zufriedenheit.
Nach etwa einem Jahr wird eine Fachkraft für den vakanten Posten gefunden. Ein halbes Jahr arbeitet Arnold B. die dreißigjährige Neue ein. Sie arbeiten harmonisch und fröhlich zusammen. Arnold B. soll in Zukunft mit geringerer Stundenzahl im Team bleiben und die Neue entlasten. Nach bestandener Probezeit ändert die Neue von heute auf morgen den Umgangston. Arnold B.bekommt unklare Aufgaben zugeteilt, kann nichts mehr richtig machen, wird angeschrien, vor Kollegen als unfähig hingestellt, ist nun der Sündenbock für Fehler, die andere machen. Er bekommt nur noch Handlangertätigkeiten und am Schluss gar keine Aufgaben mehr zugewiesen.
Arnold B. ist durch die Wechselbäder der Bewertung seiner Arbeit völlig verunsichert und zu keiner strukturierten Gegenwehr mehr in der Lage. Er wird krank.
Fall 2:
Vorgesetzte von Mitarbeiterin weggemobbt
Hannelore S (60) freut sich auf ihr baldiges 40jähriges Jubiläum. Sie arbeitet als Führungskraft in kleinen selbständig arbeitenden Abteilungen und wird von ihrem Arbeitgeber gerne in konfliktbelastete Abteilungen geschickt, um gute Arbeitsstrukturen aufzubauen, was ihr stets erfolgreich gelingt.
Ihre Fachkompetenz und ihr Führungsstil sind bei ihren vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermaßen beliebt. Ihre neue Aufgabe geht sie in ihrer fröhlichen, freundlichen Art optimistisch an.
Eine Mitarbeiterin aber ist von Anfang an unkooperativ. Auch klare Anweisungen werden von ihr nicht korrekt ausgeführt. Die Mitarbeiterin wird immer dreister, schreit herum, stellt unsachliche Behauptungen auf, sorgt für schlechte Stimmung, polemisiert. Die anderen drei Kollegen halten sich raus.
Lange versucht Hannelore S. allein, die Kommunikation mit der Mitarbeiterin zu retten. Erst nach einem dreiviertel Jahr holt sie sich Hilfe. Ihre Vorgesetzten agieren in dieser Situation unglücklich und halbherzig.
Hannelore S. wird krank. Nach eineinhalb Jahren geht sie in Frührente.